18.9.2025

Ultraschall in der Tiermedizin - sanfte Diagnostik mit großer Aussagekraft

Dr. med. vet. Ariane Ammon
Tierärztin, Inhaberin und Leitung der Tierarztpraxis

Der Ultraschall gehört heute zu den wichtigsten bildgebenden Verfahren in der Tiermedizin. Er ermöglicht einen detaillierten Blick in den Körper, ohne ihn zu belasten. Dabei liefert er nicht nur präzise Bilder, sondern zeigt in Echtzeit auch Bewegungen wie Herzschläge oder Blutflüsse. Gerade bei unklaren Symptomen oder zur gezielten Verlaufskontrolle liefert die Ultraschalldiagnostik wertvolle Informationen und bildet häufig die Grundlage für fundierte therapeutische Entscheidungen.

Warum Ultraschall so schonend und zugleich so präzise ist

Im Gegensatz zum Röntgen arbeitet der Ultraschall vollständig ohne ionisierende Strahlung und ist daher für Tiere jeden Alters unbedenklich. Besonders für die Beurteilung von Weichteilen und inneren Organen ist er die Methode der Wahl. Ein entscheidender Vorteil liegt in der Echtzeitdarstellung: Bewegungen wie Herzschläge, Blutströmungen oder die Aktivität des Darms können unmittelbar beobachtet und beurteilt werden.

Die Untersuchung selbst ist in der Regel unkompliziert und dauert meist nur wenige Minuten. Eine Narkose ist in den meisten Fällen nicht erforderlich, und viele Tiere bleiben währenddessen ruhig und entspannt.

Typische Einsatzbereiche

Ein besonders häufiger Anwendungsbereich ist die Abdomensonographie. Hier lassen sich Organe wie Leber, Milz, Nieren, Harnblase oder Darm detailliert darstellen. Veränderungen wie Entzündungen, Organvergrößerungen, Flüssigkeitsansammlungen oder Tumoren können frühzeitig erkannt und weiter abgeklärt werden.

In der Kardiologie spielt der Ultraschall ebenfalls eine zentrale Rolle. Die Echokardiographie ermöglicht die Beurteilung von Herzklappen, Herzmuskulatur und Herzfunktion. Ergänzende Doppler-Verfahren erlauben eine präzise Darstellung von Blutflüssen und Druckverhältnissen und sind essenziell für die Diagnostik von Herzmuskelerkrankungen oder Klappenfehlern.

Auch in der Reproduktionsmedizin ist der Ultraschall unverzichtbar. Trächtigkeiten lassen sich ab etwa dem 25. Tag sicher nachweisen, gleichzeitig kann die Entwicklung der Föten beurteilt werden.

Darüber hinaus eignet sich der Ultraschall hervorragend zur Abklärung von Weichteilveränderungen. Tastbare Knoten oder Schwellungen können hinsichtlich Lage, Struktur und Durchblutung beurteilt werden, was hilft zu entscheiden, ob weitere diagnostische Schritte notwendig sind.

Ein weiterer wichtiger Einsatzbereich sind ultraschallgestützte Interventionen. Punktionen oder Gewebeproben lassen sich gezielt und minimalinvasiv durchführen – besonders präzise und schonend für den Patienten.

Stressarm für Tier und Halter

Für viele Tierhalter ist besonders beruhigend, dass der Ultraschall für ihr Tier weder schmerzhaft noch belastend ist. Die Untersuchung erfolgt ohne Sedierung, liefert sofort verwertbare Ergebnisse und kann meist direkt im gewohnten Praxisumfeld durchgeführt werden. Die Anwesenheit der Halter trägt zusätzlich dazu bei, dass sich viele Tiere sicher und entspannt fühlen.

Fazit: Ein unverzichtbares Werkzeug moderner Diagnostik

Der Ultraschall vereint viele Vorteile: Er ist sanft, schnell, vielseitig einsetzbar und zugleich äußerst aussagekräftig. Ob zur Vorsorge, zur Abklärung unklarer Symptome oder zur gezielten Verlaufskontrolle – die Ultraschalldiagnostik bildet häufig die Grundlage für eine passgenaue Therapie.

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Dr. med. vet. Ariane Ammon
Tierärztin, Inhaberin und Leitung der Tierarztpraxis